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Einen Förderverein in Kita oder Schule gründen – Schritt für Schritt erklärt
Einen Förderverein zu gründen ist einfacher, als viele denken und bringt große Wirkung.
Warum einen Förderverein gründen?
Ein Förderverein bündelt das Engagement von Eltern, Lehrkräften, Erziehenden, Kindern, Jugendlichen, Ehemaligen, Nachbarn und allen Unterstützern. Er ist die Plattform, um Ideen in die Tat umzusetzen, Projekte zu finanzieren und Gemeinschaft zu stärken ohne lange Verwaltungswege. Ob Spielgeräte für die Kita, ein Schulgarten, kulturelle Projekte oder Klassenfahrten. Der Verein (als eigenständige juristische Person) macht möglich, was sonst oft am Budget scheitert.
Zudem schafft er echte Beteiligung: Kinder und Jugendliche können ihre Ideen einbringen, Erwachsene unterstützen bei der Umsetzung. So wird nicht nur die Einrichtung bereichert, sondern auch demokratische Werte werden erlebbar.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Gründung
1. Initiative starten & Unterstützer*innen gewinnen
Für die Gründung braucht es mindestens sieben Personen (gesetzliche Mindestzahl).
Das können Eltern, pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte, Ehemalige oder engagierte Menschen aus der Nachbarschaft sein.
So überzeugen Sie Unterstützer*innen:
- Betonen Sie, dass der Verein schnell und unbürokratisch helfen kann.
- Zeigen Sie konkrete Beispiele: „Mit einem Förderverein könnten wir nächstes Jahr den Schulhof begrünen“ oder
„Wir könnten neue Bücher für die Kita anschaffen“. - Sprechen Sie persönlich an, statt nur per Aushang. Begeisterung wirkt am besten im direkten Gespräch.
2. Satzung erarbeiten
Die Satzung ist das Grundgesetz des Vereins. Sie legt fest:
- Name und Sitz des Vereins
- Zweck (z. B. Förderung von Bildung und Erziehung)
- Organe (Mitgliederversammlung, Vorstand)
- Verwendung des Vermögens bei Auflösung (muss gemeinnützig sein)
Tipp: Formulieren Sie den Zweck klar, aber nicht zu eng, damit Sie später flexibel bleibt.
Wichtig ist die sogenannte Vermögensbindungsklausel, damit das Finanzamt die Gemeinnützigkeit anerkennt.
Der lsfb stellt dafür eine kostenlose Mustersatzung zur Verfügung.
Tipp: Lassen Sie den Entwurf der Satzung vorab vom Finanzamt prüfen, um spätere Änderungen zu vermeiden.
3. Gründungsversammlung abhalten
Hier wird der Verein offiziell aus der Taufe gehoben. Die Einladung kann frist- und formlos erfolgen.
Das passiert:
- Sitzungsleitung und Protokollführung werden gewählt.
- Die Satzung wird vorgelesen, diskutiert und von allen Gründungsmitgliedern unterschrieben.
- Der Vorstand wird gewählt (meist Vorsitz, Stellvertretung, Kassenführung).
Das Protokoll ist Pflicht und muss vollständig sein. Es ist Grundlage für Notar, Amtsgericht und Finanzamt.
4. Gemeinnützigkeit beim Finanzamt beantragen
Mit der Satzung und dem Gründungsprotokoll gehen Sie zum Finanzamt. Dort prüft man, ob die Ziele des Vereins gemeinnützig sind.
Vorteile der Gemeinnützigkeit:
- Spenden können steuerlich abgesetzt werden.
- Der Verein kann Fördermittel beantragen.
Tipp: Lassen Sie den Entwurf der Satzung vorab vom Finanzamt prüfen, um spätere Änderungen zu vermeiden.
5. Notar und Eintragung im Vereinsregister
Die gewählten Vorstandsmitglieder müssen mit Ausweis, Gründungsprotokoll und Satzung zum Notar.
Der Notar leitet die Anmeldung ans Amtsgericht weiter. Das Amtgericht veranlasst die Eintragung ins Vereinsregister.
Nach der Eintragung darf der Verein den Zusatz „e. V.“ führen – das signalisiert Seriosität und Haftungsschutz.
6. Vereinskonto einrichten
Eröffnen Sie ein Konto auf den Vereinsnamen. Das schützt vor rechtlichen Problemen und macht die Finanzen transparent.
Einige Banken bieten kostenlose oder günstige Vereinskonto-Modelle an.
7. Vereinsarbeit organisieren
Sorgen Sie von Anfang an für klare Strukturen:
- Kassenbuch und Belege ordentlich führen
- Protokolle und Tätigkeitsberichte regelmäßig erstellen
- Aufbewahrungsfristen beachten: Belege 10 Jahre, Schriftverkehr 6 Jahre
- Öffentlichkeitsarbeit nicht vergessen: Webseite, Social Media, Aushänge, Elternabende
8. Langfristige Wirkung entfalten
Ein Förderverein ist mehr als nur ein „Spendenkonto“. Er kann Projekte starten, die Einrichtung kulturell und sozial bereichern und Kindern wie Erwachsenen zeigen: Engagement wirkt! Beispiele: Sommerfeste, Leseprojekte, Theater-AGs, Schulhofgestaltung, Spielgeräte, Musik- und Kunstprojekte, Förderung der digitalen Ausstattung.
Und nicht zu vergessen, werden Sie mit Ihrem Verein Mitglied beim lsfb und profitiert Sie von den Vorteilen, wie kostenlose Teilnahme an Seminaren und Veranstaltungen, Versicherungsschutz bei Festen und Aktivitäten oder nutzen Sie unseren Verleihservice für Popcornmaschine, Buttonpresse usw.
FAQs – Häufige Fragen auf einen Blick
1. Brauche ich einen eingetragenen Verein (e. V.) oder reicht ein informeller Gründerkreis?
Ein eingetragener Verein (e. V.) bietet Haftungsschutz, Gemeinnützigkeit und bessere Außenwirkung.
2. Wer zahlt die Kosten für Notar und Amtsgericht?
Die Gründung kostet je nach Bundesland aktuell ca. 60 bis 70 € für Notar plus etwa 50 € für die Eintragung.
Dies kann mit den Einnahmen, z.B. aus Mitgliedsbeiträgen, verrechnet werden.
3. Darf der Verein auch Kuchenverkäufe oder Sponsoring betreiben?
Ja, solange die Einnahmen im wirtschaftlichen Bereich begrenzt bleiben (unter bestimmten Grenzwerten) und der Zweck gemeinnützig ist.
4. Woher bekomme ich rechtliche oder steuerliche Hilfe?
Als Mitglied unterstützt Sie der lsfb mit Erstberatung (ca. 30 Minuten) zu Steuer-, Rechtsfragen und Beratung für Förderungen oder Fundraising.
5. Was ist, wenn wir den Förderverein später ändern, fusionieren oder auflösen möchten?
Das Handbuch enthält klare Regelungen zu Satzungsänderung, Fusion und Auflösung und lsfb berät Sie auch dabei.
Sie sind sich unsicher oder wünschen persönliche Hilfe? Der lsfb ist für Sie da!
Schauen Sie im Mitgliederbereich vorbei oder kontaktieren Sie uns direkt – wir unterstützen Sie bei jedem Schritt.
Hier finden Sie ein Muster für das Gründungsprotokoll.
Hier findern Sie unseren Flyer, in dem wir erklären, was der lsfb bietet und welche Funktion Fördervereine an Kitas und Schulen haben.
Hier können Sie unser lsfb-Handbuch herunterladen.